Wenn alles Teil eines Spieles wäre, wie würdest du dann dein Leben leben?

Seit ich das erste Mal „Pong“ auf dem Atari von meinem Cousin gesehen und gespielt habe, bin ich fasziniert von Videospielen. In der Grundschule ging ich nach der Schule so oft es ging zu einem Freund, um mit ihm an einem Commodore C64 zu spielen. Später gab es eine Phase, in der ich bei Freunden tage- und nächtelang an einem Amiga spielte. Ich selbst durfte nie einen Spielecomputer haben.

Mein Videospieletrieb ging so weit, dass ich mit 15 Jahren, das war 1990, die Idee hatte, einen Dauerrekord im Computerspielen aufzustellen. So organisierte ich mit drei Schulfreunden diesen Event und wir spielten 100 Stunden am Stück. Aus Sorge meiner Eltern über die körperliche Strapaze war mir die offizielle Teilnahme leider nicht gestattet. Puh, das war ganz schön hart für mich. Der Rekord wurde vom Guinessbuch trotz Einhaltung aller Auflagen leider nicht anerkannt, da am Ende zwei gleich lang gespielt hatten und es dadurch keinen eindeutigen Sieger gab und kurze Zeit später der Rekord um zwei Stunden von jemand anderem überboten wurde.

Fünfzehn Jahre später, also 2005, nahm ich an einem Event teil in dem es wieder darum ging, den Weltrekord im Dauerspielen neu aufzustellen. So spielte ich auf der „Gamescom“, damals noch in Leipzig, geschlagene 120 Stunden am Computer. Die Regeln für Dauerrekorde sind, dass man pro Stunde zehn Minuten Pause bekommt, die man sammeln kann. Also nach 24 Stunden ohne Pause darf man zwei Stunden pausieren und schlafen. Ich hatte sage und schreibe in den 120 Stunden nur zwei Stunden geschlafen. Unglaublich! Das hätte ich nie für möglich gehalten.

 

Weltrekordversuch im Dauercomputerspielen 1990.

Neuer Rekord auf der Gamescom 2005.

Zu was Körper, Geist und Seele fähig sind, wenn sie ein Ziel mit viel Willen verfolgen ist unvorstellbar.

Der letzte Tag war richtig hart. Alles ging nur noch in Zeitlupe, wenn mir jemand etwas sagte, dann musste ich es zigmal im Geiste wiederholen, um zu verstehen, was er da sagte.

Als der Event fertig war, bin ich nicht einfach umgefallen, sondern noch gemütlich im Zug nach Hause gefahren – ohne einzuschlafen! Über fünf Tage wach – ohne Drogen (außer Koffein) – aber mit viel Willen, Motivation und vor allem den Glauben an mich.

Also, du siehst, Computerspiele sind etwas mehr als nur eine Passion bei mir. Auch heute spiele ich noch gerne und regelmäßig am Computer und auch „offline“ spiele ich gerne Karten, Brettspiele, Billiard, Bowling und so weiter.

Spielerischer leben

 

Und seit ca. einem Jahr setze ich mich intensiv mit der Frage auseinander: Warum gelingt mir in einem Computerspiel im Grunde alles, was ich erreichen will, im richtigen Leben aber nicht?

Du könntest mir JEDES Computerspiel geben und egal welches Ziel damit verknüpft ist, früher oder später würde ich es erreichen können.

Warum?

Warum motiviert mich ein Computerspiel schneller und leichter etwas zu erreichen, als es das im richtige Leben der Fall ist? Warum bin ich bei einem Computerspiel konsequenter, nachhaltiger und erfolgreicher als im richtigen Leben?

Damit will ich nicht sagen, dass ich im richtigen Leben nicht motiviert oder nicht erfolgreich bin. Doch im Vergleich schneide ich in den Spielen viel besser ab als im RL. (RL ist die Abkürzung für „Real Life“, also reales Leben, die in Spielen verwendet wird.)

So fing ich also vor gut einem Jahr damit an, die Methoden und Herangehensweisen, die ich im Computerspiel anwendete um zu meinem Ziel zu gelangen, auf mein reales Leben zu übertragen.

Was soll ich sagen, es funktioniert!

Mein erstes „großes“ Ergebnis dieser Herangehensweise ist die Veröffentlichung meines Buches „endlich enttäuscht“.

Und erst jetzt wird mir so nach und nach bewusst, was ich da für mich in Gang gesetzt habe.

So stieß ich vor ein paar Wochen per Zufall darauf, dass ich nicht der erste war, der diese Idee hatte. Das Stichwort hierzu ist „Gamification“. Auf Deutsch etwa „Spielifizierung“, was bedeutet, etwas in ein Spiel umzuwandeln und eben spielerisch anzugehen.

So studiere ich seit dem diese Literaturen und bin begeistert von dem Umfang und der starken Wirkungsweise dieser Herangehensweise an persönliche Themen. Ich fühle mich sehr bestätigt in dem, was ich für mich schon herausgefunden hatte.

Warum spielen wir denn überhaupt?

 

Weil wir unsere Grenzen ausloten wollen. Weil wir uns ein Hindernis setzen – um es dann zu überwinden und daran zu wachsen.

Beim Fußball könnte man ja jedem Spieler einen Ball geben und jeder dürfte ihn mit der Hand hinter die Torlinie des anderen tragen. Oder beim Dart nehme ich den Pfeil und stecke ihn einfach dorthin, wo ich ihn hinhaben möchte – ohne ihn werfen zu müssen. Das wäre einfacher. Machen wir aber nicht, eben weil es zu einfach wäre!

Wir brauchen die Herausforderung, wir brauchen das Hindernis.

Es ist aber kein MUSS. Es ist meine Entscheidung, mich diesem Hindernis zu stellen. Ich kontrolliere also, ob ich mich auf die Herausforderung einlasse oder nicht. Und weil ich bestimme, ob ich mich der Herausforderung stelle oder nicht, resultieren daraus auch keine Angstgefühle.

Und WIE ich an diese Herausforderung herangehe, das kann ich auch auf die Herausforderungen übertragen, die das Leben mir stellt.

Denn diese kontrolliere ich meistens nicht. Sie geschehen und ich kann/darf/muss mich diesen dann stellen. Das Leben hat mich nicht gefragt, ob ich mich der Herausforderung stellen möchte, einen geliebten Menschen zu verlieren oder die Trennung meiner Eltern mitzuerleben.

Bedrohungs- oder Herausforderungsmentalität

 

Es gibt nur zwei Grundarten, wie ich ein (Computer)-Spiel spielen kann: entweder, um der Realität zu entfliehen und mich abzulenken oder um an einer Herausforderung zu wachsen und daraus etwas zu lernen und dann das nächst höhere Ziel zu erreichen.

Und genauso ist es mit den Situationen (Problemen) im richtigen Leben. Entweder sehe ich sie als Bedrohung oder als Herausforderung.

Eine Bedrohung sorgt für Stress oder Angst bis hin zu Panik. Eine Herausforderung aktiviert meine Kräfte und Kreativität.

Und – vielleicht kannst du es dir schon denken – entscheidend ist nicht WAS dir da begegnet, sondern WIE du auf das reagierst, was dir da begegnet. Das heißt, ein und dieselbe Situation kann für jemanden eine Bedrohung sein und für jemand anderen eine Herausforderung.

Egal was der Grund dafür ist, es ist erlernbar, Situationen zu bewerten und als Herausforderung anstatt als Bedrohung zu sehen.

So ist für eine Person Fliegen eine große Bedrohung und mit Angst besetzt, für jemand anderen ist das Fliegen so, als würde er im Park auf einer Bank sitzen. Dafür löst für diese Person der Gedanke an eine verantwortungsvolle Position in einer Firma vielleicht Angst und Panik aus, während die Flugangst-Person das mit Leichtigkeit meistert.

Es ist nicht die Situation selbst, die Angst und Stress erzeugt! Es ist unsere Bewertung ÜBER die Situation.

Und, ich wiederhole mich, es ist erlernbar, wie wir Situationen bewerten und vor allem, wie wir uns den Situationen stellen und mit ihnen umgehen.

Dabei ist die „Spielifizierung“ genau mein Ding, denn wer mich kennt, der weiß, dass ich Herausforderungen liebe. Im realen Leben wie auch im Spiel.

Erst jetzt ist mir bewusst geworden, dass das Computerspielen diese Liebe zu Herausforderungen mit geprägt hat.

Vielleicht fragst du dich, wie genau das denn jetzt umsetzbar ist. Vielleicht kennst du das ja auch, dass dir Dinge in einem Spiel viel leichter fallen als im realen Leben. Und gerne würde ich es auf einer Seite zusammenfassen, WIE genau das geht, doch dazu ist es zu umfangreich und es würde nicht in die notwendige Tiefe gehen.

Daher habe ich mich entschlossen, aus dieser „Methode“ mein erstes Online-Seminar zu machen.

Für diejenigen, die auch gerne spielen, für diejenigen, die gerne mehr Leichtigkeit in ihr Leben bringen möchten, für diejenigen, die ein bestimmtes Ziel spielerisch erreichen wollen.

Ich lege noch einen drauf und lehne mich da mal etwas aus dem Fenster: Mit dieser Herangehensweise kannst du alles erreichen, was du willst. Bäm!

So, genug darüber, ich muss jetzt weiter spielen (kleiner Scherz).

Ich würde mich über dein Feedback freuen, ob es dich genauer interessiert, wie du Hindernisse und Probleme spielerischer bewältigen kannst. Oder in welchem Bereich du dir wünschst, spielerischer mit umgehen zu können.

Lasst das Spielen beginnen!

Marius Schäfer

Marius Schäfer

Persönlichkeits-Coach

Durch meine eigene Lebenskrise habe ich begonnen, mich damit auseinanderzusetzen, wie ich positive Veränderung in meinem Leben hervorrufen kann. Meine Erfahrungen teile ich hier mit dir.

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